Derzeit SEO-Thema Nr. 1 sind Links und ihre Auswirkung auf das Ranking. Die russische Suchmaschine Yandex hat bereits, bei zunächst nur den kommerziellen Suchanfragen, eine Anpassung vorgenommen, bei dem Links keine Auswirkung mehr haben.
Beim Global-Player, der Suchmaschine Google zeichnen sich Prozesse ab, die ebenfalls ganz gezielt in diese Richtung gehen – in der Praxis bedeutet das, dass sich Links bei Google bald immer weniger Relevanz und irgendwann möglicherweise gar keine Bezugsgröße mehr darstellen.
Schädliche Links entschärfen
Bevor es soweit ist, sollte jeder Webseitenbetreiber seine Webpräsenz dahingehend überprüfen und verdächtige oder schädliche Links entschärfen, um nicht auf einmal im Regen zu stehen.
Der sogenannte Link-Audit ist eine solche Überprüfung. Dabei kann man sich nicht vollends auf automatisierte Tools verlassen, sondern sollte wichtige Arbeiten manuell durchführen. Für große Websites ist ein Link-Audit eine umfangreiche Aufgabe, aber für ein weiteres gutes Ranking besonders wichtig.
Man sollte wichtige Arbeiten manuell durchführen
Der Link-Audit umfasst drei Hauptpunkte:
1. Analyse der von der eigenen Website ausgehenden Links
In der Regel ist davon auszugehen, dass der Seitenbetreiber auch für den Inhalt auf der Website verantwortlich ist. Achten Sie bei ausgehenden Links darauf, dass sie nicht auf unbekannte oder auf zwielichtige Websites führen (Casino, Kredite etc.) Wissen Sie nicht, woher die Links kommen? Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass Ihre Website gehackt wurde.
Wichtigste Ansätze:
– Links, die eindeutig nur zu Werbezwecken dienen, sollte man mit rel=nofollow versehen
– Grundsätzlich hat Google nichts dagegen, dass Webseitenbetreiber mit Werbung Geld verdienen, aber es fordert, dass Links entsprechend markiert werden, sonst kann das als Manipulation von Suchmaschinen gewertet werden
– Aus dem gleichen Grund sollte man Partnerseiten mit dem rel=nofollow Attribut versehen, besonders die Seiten, die wenig Traffic oder Trust vorweisen können
– Verlinken Sie, aus welchem Grund auch immer, auf verdächtige Websites, müssen Sie unbedingt rel=nofollow verwenden
Regelmäßige Überprüfung der Links
Das ist besonders wichtig, da die Websites, zu denen der ausgehende Link verweist, sich ändern können. Es passiert, dass Links zu bereits stillgelegten, virenverseuchten, gehackten oder überkauften Sites führen oder von Seiten die Spam aussenden. Zögern sie daher nicht, diese Links mit rel=nofollow zu versehen.
Zwei Möglichkeiten zum Audit ausgehender Links: der „linkfromdomain“ Operator bei Bing und besonders für russische Websites empfehlenswerte linkpaid.ru
2. Analyse der eingehenden Links
Wenn Sie sich sicher sind, dass alle ausgehenden Links in Ordnung sind, können Sie beginnen, eingehende Links auf die eigene Website zu analysieren.
Zunächst müssen Sie wissen, wer sich auf Sie bezieht. Das funktioniert am besten in Google Webmaster Tools und dann Dashboard->Suchanfragen->Links zu Ihrer Website. Hier listet Google auf, welche Links auf die eigene Site verweisen. Sie können auch andere Tools von Drittanbietern benutzen. beispielsweise Ahrefs, Majestic SEO oder Open Site Explorer. Ein Vorteil der Drittanbietertools ist der, dass hier, über die einfache Anzeige der Links, weitere Informationen gegeben werden, wie die Anzahl der Links von verschiedenen IP-Adressen oder der am häufigsten verwendete Ankertext.
Was sollte ich bei der Analyse der eingehenden Links berücksichtigen?
Sitewide Links
Egal wie schön sich Sitewide-Links anfühlen, gehören sie längst du den Schwachpunkten bzw. verdächtigen Elementen im Backlinkprofil jeder Website. Sitewide Links sollten nofollow sein.
Linkgeber aus dem gleichen Subnetz
Webmaster sollten besonders darauf achten, woher Links genau kommen, von welchen IP-Adressen. Oft sind es Seiten aus der gleichen C-Klasse, im selben Subnetz. Analysieren Sie, welche der verweisenden Seiten auf die gleiche IP-Adresse zurückzuführen sind. Bei Subnetzen ändert sich jeweils nur das letzte Segment. Überprüfen Sie manuell diese Links. Entdecken Sie ein Satelliten Linknetzwerk – fordern Sie gegebenenfalls den Seitenbetreiber auf, diese Links zu entfernen oder verwenden sie das Disavow Tool.
Spam-Websites
Viele dieser Seiten sind nur zum Zwecke des Spamming im Netz und es besteht ein starkes Missverhältnis zwischen der Menge der eingehenden Links und der sehr geringen Anzahl der abgehenden Links. In der Regel findet keine oder eine nur ganz schlechte Moderation statt.
Websites ohne oder mit sehr wenig Traffic
Ähnlich dem vorherigen Ansatz kann als ein zusätzlicher Signal der Webseitentraffic verwendet werden. Spammy Websites, die dafür erstellt wurden und dem Zweck dienen, Backlinks zu vermieten oder zu verkaufen, bekommen sehr selten Suchmaschinen-Traffic. Das einzuschätzen hilft am besten Alexa.
Eindeutig bezahlte Links
Google verfolgt künstliche erzeugte Links, das können bezahlte Links, aber auch Linkbörsen/Linktausch etc. sein, da sie ihre Suchalgorithmen manipuliert sieht. Grundsätzlich besteht kein Problem damit, wenn es zwischen Websites Verlinkungen gibt, sie sollten jedoch gut moderiert und thematisch in irgendeiner Art und Weise zusammenhängen.
Lesen Sie auch:
Fehler, die Google nie verzeiht
Eindeutige Hinweise auf bezahlte Links sind für Google:
– qualitativ schlechter Beitrag (Umgebung)
– harte Money-Keywords im Linktext
– besonders für gemietete Links sind es Platzierung (dort, wo niemand klickt) sowie die Umgebung Ihres Links durch andere kommerzielle Links
– Websites, die nicht im Googles Index sind (nach der möglichen Abstrafung und Rauswurf) oder sich nicht mal finden lassen, wenn man nach der Domains sucht (Filter) müssen unbedingt aus dem Linkprofil entfernt oder über das Disavow Tool entwertet werden.
Gefährliche Links
– durch Google oder Antiviren als gefährlich oder schädigend eingestufte Websites. Ist eine Website ständig durch Anti-Viren-Programme blockiert, hat das negative Auswirkungen auf die Suchmaschinen. In den Suchmaschinen werden dann Warnmeldungen angezeigt. Links zu derartigen Websites sind ebenso kritisch zu bewerten.
– qualitativ minderwertige Websites. Solche Websites lassen sich entweder halbautomatisch durch Services wie Majestic SEO überprüfen, oder sie können manuell anhand bekannter SEO-Kriterien und eines gesunden Menschenverstandes eingestuft werden.
– Websites, die keine Qualität aufweisen (oftmals Erwachsenen-, Pharma-, Kasino-seiten)
Viele dieser Sites bieten kaum Inhalte und sind oft an Affiliate-Programme angeschlossen, über die Einnahmen erzielt werden. Es empfiehlt sich die Links von diesen Seiten zu entfernen.
– Adult-Sites
Jeder verdächtige Links von Adult-Sites sollte gelöscht werden. Bitten Sie den Webseitenbetreiber um die Entfernung des Links.
Weiterführende Informationen:
Elf Arten von Links, die Google nicht mag
Zehn Merkmale natürlicher Backlinks nach Google
Raus aus dem Penguin. Erkannt und behoben, eine Fallstudie
Linkbuilder im Interview
Qualitativ minderwertige Websites wie Artikelverzeichnisse lassen sich durch Tools oder gesunden Menschenverstand als solche erkennen
3. Analyse der Anchortexte
Auch wenn eine Website Links von sehr starken Ressourcen hat, kann ein Pinguin dann greifen, wenn die Linktexte (Anchortexte) unnatürlich sind. Beim Link-Audit sollte man den Anchor-Texten eine besondere Aufmerksamkeit schenken.
Mehr dazu: Anchortexte, welche Arten gibt es
Matt Cutts Prognosen für die nahe Zukunft
301-Weiterleitung
Eine 301 Weiterleitung auf eine neue Domain sorgt alleine nicht dafür, dass bestehende Abwertungen aufgehoben werden. Auch wenn es in der Vergangenheit Fälle gegeben hat, bei denen eine Umleitung auf eine neue Domain diese Effekte hatte, ist das aber nun nicht mehr möglich.
Man kann sagen, dass auch beim konsequenten Umsetzen der Maßnahmen, es jedoch keine Garantie dafür gibt, dass ein Traffic wieder vollends hergestellt wird, da gute Rankings durch „schlechte“ Links bestanden haben. Das bedeutet jedoch auch nicht, dass alles verloren ist. Man muss weiterhin an der Website arbeiten und qualitativ hochwertige Backlinks und Inhalte aufbauen.
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