Sputnik hilft Bahrain beim Aufbau einer nationalen Suchmaschine

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Bahrain will seine eigene staatliche Suchmaschine. Russland hat eine eigene, vom Staat geförderte Suchmaschine „Sputnik“. Andere sprechen sogar von einer staatlichen Suchmaschine, weil das an der Entwicklung maßgeblich beteiligte russische Staatsunternehmen Rostelecom dahinter steckt. Sputnik soll in Bahrain möglicherweise zum Vorbild für ein eigenes, nationales Suchsystem fungieren.

Man möchte sich in Bahrain über die Entwicklung eigener Datencenter gegen die Auswirkungen von Drittländern schützen. Kritiker sehen hier die doch wohl eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit der staatlichen Einflussnahme.

Sputnik. Bahrain Staatssuchmaschine

Sputnik hilft Bahrain beim Aufbau einer Staatssuchmaschine

 

Eine nationale Suchmaschine für Bahrain

Vor einer Woche trafen sich hierzu der russische Minister für Kommunikation, Nikolai Nikiforow, mit der Präsidentin der Riyada Group und einem Mitglied der königlichen Familie von Bahrain, Sheikha Bint Ebrahim Al-Khalifa Deyey. Diskutiert wurden die gemeinsame Entwicklung einer nationalen Suchmaschine und der Einrichtung eines Rechenzentrums in Bahrain.

Da die IT-Projekte und Internetdienstleistungen in Bahrain nicht gut entwickelt sind, fehlt Bahrain eine eigene Plattform. Die königliche Familie ist darüber besorgt, dass der gesamte Informationsfluss von anderen Staaten kontrolliert werden kann. Die IT-Projekte und Internetdienstleistungen in Bahrain sind nicht gut entwickelt, man betritt quasi Neuland. Nach dem Treffen versprach Nikiforow der Delegation, Vorschläge für eine Zusammenarbeit zu erarbeiten und bald einzureichen.

Nikolai Nikiforow mit Bint Ebrahim Al-Khalifa Deyey

Nikolai Nikiforow mit Bint Ebrahim Al-Khalifa Deyey

 

Die königliche Familie ist über den Informationsfluss in Bahrain besorgt

Der Direktor der Abteilung für Informationstechnologie im Ministerium für Kommunikation, Evgeny Kovnir, traf sich auch noch mit dem Kommunikationsminister von Bahrain und sprachen über eine Zusammenarbeit. Spezifische Vereinbarungen wurden nicht getroffen, jedoch hat man sich über mögliche russische Unternehmen als Partner für Bahrain ausgetauscht.

„Die Gespräche waren sehr konstruktiv und Ihre Hoheit entsprechend darüber erfreut, dass man auf russische Unternehmen als Partner zählen kann“

– sagte der Entwickler, Dmitry Mikhailov, vom Engineering Centre NIIAU MIFI.

Ferner kam es zu fruchtbaren Gesprächen mit bekannten russischen Unternehmen „Infowatch“, „Krok“ und „ABBYY“, sie erhielten Partnerschaftanfragen.

Sputnik Vorgeschichte. Rostelecom

In Russland ist die nationale Suchmaschine „Sputnik“, die von der Rostelecom entwickelt wurde, zu einer auf Behördenrechnern vorgeschriebenen Arbeitsplattform geworden, mit der sich Behörden und Bürger untereinander austauschen. Aus dem Hause Rostelecom gibt es bisher keine Stellungnahmen zu einer etwaigen Zusammenarbeit mit Bahrain.

Rostelecom

Rostelecom

 

Die Idee der Schaffung einer Suchmaschine kam in der russischen Präsidialverwaltung zu ersten Mal während des Militärkonflikts zwischen Georgien und Russland um Südossetien im Jahr 2008 auf. Sputnik entwickelte sich in der Zeit immer mehr zu einer Suchmaschine, die von Behörden und Organisationen genutzt wird, sowie auch für Nutzer, die auf der Suche nach „sozial bedeutenden Informationen“ sind wie Behördenanschriften, Dekrete, Erlasse etc.

Natürlich kann Sputnik nicht mit Suchmaschinen, wie Google oder Yandex verglichen werden.

Keine Anfragen an große russische Suchmaschinen

Unternehmen, wie Yandex, Rambler oder Mail.ru Group haben von Bahrain keine Anfragen bezüglich des Aufbaus einer Suchmaschine bekommen. Asya Melkumova, von Yandex, äußerte sich zum Vorhaben einer arabischen Suchmaschine:

„Die Entwicklung einer Suchmaschine in arabischer Sprache ist ein ehrgeiziges Ziel. Da die Komplexität vergleichbar ist mit der, die wir mit Yandex in der Türkei hatten und teilweise noch schwieriger, da die Morphologie sehr komplex ist.“

Der für die Suche zuständige Projekt Manager von Mail.ru Andrey Kalinin sieht weitere, kritische Punkte:

„Die Teilnahme an einem solchen Projekt, kann sich sehr schnell als nur schwer realisierbar und, wegen der kleiner Einwohnerzahl (ca. 1.33 Mio.), als nicht kostendeckend herausstellen, da der Heimatmarkt Bahrain ein sehr kleiner ist. Die Sprache bildet da nur einen kleinen Teil der Probleme, die technisch lösbar wären.

Nach meiner groben Einschätzung wären für die Realisierung eines solchen Projektes schon rund 50-100 Mitarbeiter nötig, die für drei Jahre intensiv arbeiten müssten. Die Kosten würden sich dann auf mehrere zehn Millionen US-Dollar summieren.“

Über den Autor:
Foto von Vitaliy Malykin Vitaliy Malykin CEO von Design4u Köln Tel.: +49 2219753416 E-Mail: webmaster@design4u.org Websites: , , Wikipedia
Vitaliy Malykin (Dipl.-Kfm.) ist seit 2005 in den Bereichen Webentwicklung, Online Marketing, SEO, SEM und SMO unterwegs. Zu seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zählen u. a. Suchmaschinenoptimierung, Webentwicklung, Webdesign, WordPress Development, Storytelling, Erstellung und Optimierung von Longreads und conversionsbasierter Landing Pages, Growth Hacking, aber auch Kommunikation, Führung von remote Entwickler Teams, Unternehmensführung, Beratung und Business Development. Malykin realisierte diverse IT-Projekte, plante, implementierte und setzte SEO Strategien und Maßnahmen für mehrere bekannte Unternehmen in Deutschland, Europa, Russland und der Welt um.
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