Eine Chronologie im E-Commerce

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Wer denkt, dass Onlineshops ausschließlich ein Phänomen der 2000er Jahre seien, der irrt sich gewaltig. Die ersten Onlineshops kamen zu einer Zeit auf, in der nicht jeder Internet hatte und an Smartphones noch nicht zu denken war. 1994 fiel der Startschuss für den ersten Online-Shop im Internet.

1994 – Was wurde zuerst online verkauft? Musik, Pizza oder Marihuana?

Am 11. August kaufte Phil Brandenberger eine CD namens „Ten Summoner’s Tales“ des Musikers Sting für 12 Dollar und 28 Cent inklusive Versand per Kreditkarte.

Brandenbergers College-Freund Daniel Cohn bat ihn um einen Testkauf in seinem neuen Onlineshop „NetMarket“. Die Auswahl erfolgte über einen digitalen Katalog. Am nächsten Tag schrieb die New York Times darüber. In einem Monat hat NetMarket Dutzende Konkurrenten pleite gemacht.

Andere behaupten, dass der erste Einkauf online eine Pizza mit Champignons, Peperoni und extra Käse war, die von Pizza Hut stammte. Es ist aber nicht so ganz klar, ob es sich dabei um einen cleveren Marketingtrick handelte.

Eine andere Geschichte würde den ersten Einkauf online noch weiter zurück datieren. Im Jahr 1971 hätten demnach Studenten an der Stanford Universität einen Marihuana-Deal online besiegelt, der über das damalige ARPANET abgewickelt worden sein sollte.
1994

1995 – Amazon

Jeff Bezos verkaufte das erste Buch über Amazon.com aus seiner Garage heraus. Er arbeitete viele Jahre an der Wall Street, aber nachdem er die Funktionen des Internets für sich entdeckte, war er von der Idee angetan, einen Shop zu gründen. Er hat alles hingeschmissen, setzte sich in sein Auto und auf dem Rückweg in seine Heimatstadt Seattle, die sieben Tage dauerte, hatte er den Businessplan für die Entwicklung von Amazon für die nächsten fünf Jahre entwickelt.

Am Anfang hieß Amazon Cadabra, aber Bezos lehnte diese Idee wegen der Assoziation mit dem Wort „cadavr“ ab. Außerdem verfolgte er die Listings in den ersten Zeilen in den alphabetisch sortierten Listen und Verzeichnissen mit dem Erstbuchstaben „A“ von Amazon.

Ein anderer Pionier, Pierre Omidyar, erstellte seine eigene persönliche Website „AuctionWeb“, um Trödel, der sich im Haus angesammelt hatte, zu verkaufen. Die Kunden waren so zahlreich, dass daraus eine separate Website wurde „ebay.com“. Einer der ersten Artikel, die er dort erfolgreich verkauft hatte, war ein defekter Laserpointer, den er an einen Sammler von defekten Laserpointern verkaufen konnte.
1995

1997 Google

Kein Onlineshop, aber eine Suchmaschine. Am 15. September 1997 haben zwei Studenten der Stanford Universität, Larry Page und Sergey Brin einen Domainnanmen für ihr Forschungsprojekt registriert. Der Domainname war www.google.com
1997

1999 Erste Modeschau online, Alibaba Group

Der Filialist Victorias Secret überträgt zum ersten Mal eine Modeschau online. 1,5 Millionen Zuschauer wollten dem im Internet folgen. Wegen der Rekordbelastung brach aber der Server zusammen. Folglich hat keiner etwas gesehen.

In diesem Jahr gründete auch Jack Ma die Alibaba Group. Laut Ma selbst hat er gleichzeitig mit AliBABA einen weiteren Domainnamen registriert – AliMAMA. Niemand weiß, wie man das zu verstehen hat – als Beispiel östlicher Weisheit oder als Witz, der sich nicht jedem auf Anhieb erschließt.
1999

2000 ASOS

Nic Robertson begann mit dem Verkauf von Kleidung an britische Teenager über den Onlineshop mit dem Namen „ASOS“ (As Seen On Screen). Dort wurde Kleidung verkauft, die sich am Style von Schauspielern und Prominenten orientierte.
2000

2001 Napster

Vor einem kalifornischen Gericht werden die Aktivitäten von Napster für illegal erklärt. Zwei Jahre zuvor hatte der 18-jährige Programmierer Shawn Fanning das Netzwerk „Napster“ gegründet, das zum schnellen Austauschen von MP3-Dateien unter Teilnehmern anonymer Chats diente.

Unter den Teilnehmern gab es ein paar Mitarbeiter von Werken von „Universal“ und „PolyGram“, die Musik auf CD-Rohlinge kopiert und ins Internet hochgeladen haben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das zu einer Art Sport – die Alben und Tracks eines Tages, einer Woche, oder eines Monats vor dem offiziellen Release ins Netz zu laden – und das führte schließlich zur Entstehung der geheimen Internetgemeinschaft Scene, deren Teilnehmer auch am Darknet mitwirkten.
2001

2002 Tor Browser

Ein anonymer Browser „Tor Browser“, der alle Nutzerdaten verbirgt, wird vom US Air Force Research Laboratory vorgestellt. Man ging davon aus, dass Tor in den Dienst des Militärs gestellt werden würde, speziell für Spione, die geheime Aufgaben und Tätigkeiten im Ausland ausführen, aber der Browser wurde zum Schlüssel für das Darknet – einem versteckten Segment des Internets, in dem alles verkauft wird, was man für Geld kaufen kann.
2002

2003 Apple’s iTunes Store, Harry Potter

Im gleichen Jahr verkauft Amazon mehr als eine Millionen Exemplare des Buches „Harry Potter und der Orden des Phönix“ am ersten Verkaufstag. Das bildet den absoluten Rekord für den Verkauf eines einzigen Produkts an einem Tag im Internet.
2003

2005 Youtube, Cyber Monday

Im Jahr 2005 sieht man die ersten Videos auf der Video-Plattform YouTube.

Die Internetshops in den USA veranstalten zum ersten Mal einen „Cyber Monday“. Traditionell startet einen Tag nach Thanksgiving der „Black Friday“, ein grandioser Ausverkauf, mit den größten Rabatten, der bis Weihnachten andauert. Die Online-Händler wollten ihren eigenen „Black Friday“ haben und haben den „Cyber Monday“ erfunden, der nach dem Start von „Black Friday“ und dem darauf folgenden Wochenende mit voller Wucht die Internetuser mit tollen Angeboten überschüttet.
2005

2007 M-Commerce

Mit dem neuen iPhone wird zusammen mit der Begriff E-Commerce ein neuer Begriff „M-Commerce“ geprägt, was bedeutet, dass man von nun an buchstäblich unterwegs einkaufen kann.
2007

2010 Groupon

Das Rabattsystem „Groupon“ erzielt Rekord-Wachstumszahlen.
2010

2012 Big Data Skandal um den „Target“

Es kommt zu einem der ersten Big Data Skandale beim US-amerikanischen Filialisten „Target“. Seine Spam-Bots gingen von der Schwangerschaft einer Kundin aus, die selber aber noch nichts von ihrer Schwangerschaft wusste. Das erfolgte mittels einer Big Data Analyse, die ihr Kaufverhalten als das einer typisch Schwangeren deutete.

Der amerikanische Einzelhändler begann die neue Verkaufstechnologie als einer der ersten in der Welt zu verwenden – indem er Kunden-Einkaufslisten mit ähnlichen Gewohnheiten verglich. Schließlich wählte das Programm die optimalen Werbe- und Kaufangebote für jede Gruppe von Käufern aus.

In diesen konkreten Fall ging es um Werbeangebote, die speziell für Schwangere konzipiert wurden. So landete im Briefkasten eines Schulmädchens der älteren Klassen eine Werbebroschüre für werdende Mütter. Ein wütender Vater machte einen Skandal im nächstgelegenen Target-Laden, aber bald stellte sich heraus, dass das Mädchen wirklich ein Kind erwartete – das System verstand das automatisch anhand des „Warenkorbs“. Der Fall wurde auf der ganzen Welt bekannt und der Begriff „Big Data“ ist dadurch wirklich populär geworden.
2012

2013 Beacon, Bitcoin

Zu ersten Mal wird die Technik „Beacon“ eingesetzt. Mit Hilfe von Beacon können stationäre Läden über wenige Meter Signale an Mobiltelefone in der Nähe senden. Die Beacon-Technologie funktioniert ab iOS 7 und bei neueren Android-Versionen. So kann es sein, dass bei Vorbeigehen an einem Shop eine Werbebotschaft auf das Smartphone eingeht.

Installation des weltweit ersten Bitcoin-Geldautomaten in Vancouver, Kanada.
2013

2015 Apple Watch

Am ersten Tag der Vorbestellung für Apple Watch wird sie von mehr als einer Million Menschen gekauft.
2015

Arten von Online-Shoppern

Online-Käufer unterscheiden sich von Offline-Käufern. Welche Typen gibt es denn?

Online Shopper Arten (c) Bildquelle: flickr / Elspeth Briscoe / CC BY 2.0
 

Sieben Arten von Online-Shoppern – die Einteilung nach Konsumverhalten

1. Treue Kunden

In der Regel sind das die Kunden, die den Onlineshops die Treue halten. Kunden kaufen dort immer wieder und nicht nur einmalig. Es sind auch die Kunden, die sehr mit der Technik vertraut sind und gerne neue Angebote der Onlineshops annehmen. Vielfach verfügen sie über spezielle Kundenkarten und nutzen dort Vorteile.

2. Snipers

Die Käufergruppe der „Snipers“ wissen genau, was sie kaufen wollen und machen das folglich sehr zielgerichtet in Onlineshops. Sie gelangen zum Shop meistens über die Suchmaschine. Sie kennen gemeinhin auch die Vor- und Nachteile der Produkte sehr gut.

3. Professionals

Das sind die Profieinkäufer, die für Produkte ungern den vollen Preis bezahlen. Sie warten bis es zu einem Preisverfall bei der Ware kommt und sind immer auf der Jagd nach dem nächsten Schnäppchen. Um sich ständig über die neuesten Preisentwicklungen zu informieren, sind sie in diversen Datenbanken und Preissuchmaschinen registriert.

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4. Visuals

Bei der so genannten Käuferschicht der „Visuals“ handelt es sich um eine Konsumentengruppe, die sich vor dem Kauf sehr ausgiebig mit einem Produkt, einer Marke oder einem Unternehmen auseinandersetzt. Der eigentliche Kauf (Produkt) ist nicht so wichtig, wie der Kaufprozess selbst.

Woran man sie erkennt? Sie hinterlassen sehr eindeutige Spuren: prallgefüllte Warenkörbe und Merklisten, die jedoch selten zu einer Konversion führen.
Diese Käuferschicht schätzt umfassendes Informationsmaterial, aber auch hochauflösendes Bild- und Videomaterial.

5. Fans

Sie abonnieren die Newsletter der Lieblingsmarken, nehmen an den Sonderaktionen der Unternehmen teil, besuchen Messen, lesen jeden Longread und sind auch sonst am Unternehmen und der Marke interessiert. Das beste Geschenk für Sie ist ein bevorzugter Kundenstatus, wie beispielsweise Premiumkunde, für Einkäufe auf einer der Websites.

Für das Marketing und die weitere Verbreitung der Marke und des Unternehmens sind sie eine sehr wichtige Käuferschicht im Onlinegeschäft.

6. Spieler

Für sie ist das Einkaufen im Internet eines der Dinge, die gleichsam einer Jagd nachkommen. Sie spielen für ihr Leben gern und gehen dabei auch gerne Risiken ein. Ist beispielsweise mal nur noch ein Artikel vorhanden, dann bestellen sie auf gut Glück.

Erst recht machen sie sich auf die Jagd, wenn sie sehen, dass das Produkt ausverkauft ist. Für ihre Objekte der Begierde sind sie auch bereit einiges an Mühen und Aufwand in Kauf zu nehmen.

Eine lange und verwirrende Suche kann sie dann am Ende in die Sammlung eines privaten Verkäufers, zum einem chinesischen Aggregator ohne englische Sprachversion oder sogar ins Darknet bringen – auch dann, wenn Sie nur ein paar Sneakers kaufen müssen.

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7. Perfektionisten

Bei den Perfektionisten kann der Kauf auch schon einmal ein paar Tage dauern. Schneller könnten auch nicht alle verfügbaren Angebote im Internet überprüft werden. Sie benötigen in der Regel auch sehr lange, um die Vor- und Nachteile abzuwägen.

Sogar die Verpackung oder der Transport können eine Kaufentscheidung komplett beeinflussen. Bei dieser Käufergruppe muss einfach alles stimmen. Jeder Shop kann stolz sein, wenn ein solcher Käufer einen wiederholten Kauf tätigt.

Über den Autor:
Foto von Vitaliy Malykin Vitaliy Malykin CEO von Design4u Köln Tel.: +49 2219753416 E-Mail: webmaster@design4u.org Websites: , , Wikipedia
Vitaliy Malykin (Dipl.-Kfm.) ist seit 2005 in den Bereichen Webentwicklung, Online Marketing, SEO, SEM und SMO unterwegs. Zu seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zählen u. a. Suchmaschinenoptimierung, Webentwicklung, Webdesign, WordPress Development, Storytelling, Erstellung und Optimierung von Longreads und conversionsbasierter Landing Pages, Growth Hacking, aber auch Kommunikation, Führung von remote Entwickler Teams, Unternehmensführung, Beratung und Business Development. Malykin realisierte diverse IT-Projekte, plante, implementierte und setzte SEO Strategien und Maßnahmen für mehrere bekannte Unternehmen in Deutschland, Europa, Russland und der Welt um.
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