Content Marketing nach Matthäus. Was man als Vermarkter von der Bibel noch lernen kann und sollte

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Selbst wenn Sie nicht bibelfest sind und an den christlichen Gott glauben, kennen Sie mit Sicherheit viele der biblischen Geschichten. Das ist der erfolgreichste Content aller Zeiten. Glauben Sie das nicht? 2,3 Milliarden „Follower“ der Bibel auf der ganzen Welt, dürften ein schlagendes Argument darstellen.

Buddy Christ Content Marketing

Buddy Christ Content Marketing. Bildquelle: flickr / Ryan Ward / CC BY 2.0

 

Gibt es eine Marke, die erfolgreicher ist?

Wenn man das Christentum als „Marke“ versteht hinter der das erfolgreichste Unternehmen aller Zeiten steht, dann sind Milliarden Menschen Heavy User oder extrem markentreu – Markentreue über Jahrhunderte. Was aber machte es zum erfolgreichsten Unternehmen der Geschichte?

Eine Religion als Marke zu sehen, das wird sicherlich nicht jedermann gefallen. Im Vorgriff auf Kritik, sehe ich nichts Falsches daran, Christentum als Brand zu bezeichnen. Beispielsweise ist die Britische Health Association auch ein Brand und versteht sich auch als Vermarkter. Vielleicht muss man hier einfach umdenken.

Ist das nicht auch das, was uns jeder Artikel über das Content Marketing beizubringen versucht?

773.692 Wörter Content

Die Hauptwaffe des Christentums ist das Wort. Um genauer zu sein 773.692 Wörter – einzigartige Inhalte, Content, der für alle Zeiten relevant ist und nicht aktualisiert werden muss – traumhafter und vorbildlicher Content, der an der Zielgruppe orientiert ist und zum Sharen einlädt. Die Geschichten in dem Buch sind für den Leser immer von Nutzen. Ist das nicht auch das, was uns jeder Artikel über das Content-Marketing beizubringen versucht?

Bibelszenen – traumhafter und vorbildlicher Content

Nimmt man die Bibel, ist sie voll von bedeutungsvollen Geschichten und archaischen Bildern. Noah und die große Flut, die 10 Plagen Ägyptens, der Turm von Babel und der Verrat des Judas. Gleichsam eines Blockbusters, sind sie reif für Drehbuchvorlagen und eine Faszination für Maler, Bildhauer und Komponisten. Das Publikum – Milliarden Menschen. Diese Geschichten kennt jeder zweite Bewohner unseres Planeten. Eine solche Content-Strategie hat das Christentum zur Religion Nummer 1 weltweit gemacht. Aber Storytelling ist nicht alles in dieser Erfolgsgeschichte.

Bibel

Bibel. Bildquelle: flickr / Shay Tal / CC BY 2.0

 

Warum funktioniert dieser Ansatz?

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Content-Marketing basiert auf der Zielsetzung, auf der wichtigsten Idee eines Unternehmens; mit den darauf ausgerichteten Inhalten werden Verbraucher erreicht. Auch im Christentum gibt es eine solche zielführende Idee und sie ist fest im Content Marketing verankert. Sie ahnen schon: 10 Gebote – eine Reihe von Gesetzen, die das Christentum und den Ton der Kommunikation mit den Kunden regeln.

10 Gebote = Marketingstrategie. 10 Gebote = eine Reihe von Gesetzen, die das Christentum und den Ton der Kommunikation mit den Kunden regeln

Der Erfolg einer Botschaft hängt auch davon ab, welche Instrumente gewählt werden, um die Geschichte zu erzählen. Welche nützliche Informationen servieren Sie Ihren Kunden. Werden Sie ein Teil Ihres Lebens? Ein perfektes Beispiel dafür ist Red Bull – die Unternehmenswebsite ist, wenn nicht die Bibel, dann eine sehr ausführliche Anleitung für alle Extremsportfans. Wie hat es Bibel erreicht? Mit 6 Content-Marketing-Tools.

6 Content-Marketing-Tools der Bibel

1. Kurze Botschaften

Diejenigen, die bisher auf so genannte Long Read Beiträge gesetzt haben, liegen zwar grundsätzlich in Sachen Content-Strategie nicht falsch, jedoch sollte man auch sehen, dass User über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne verfügen. Als hätte man damals schon über diese Erkenntnisse verfügt, ist die Bibel in ihren Psalmen ähnlich strukturiert.

Mund zu Mund sharen?

Der Schöpfer der Bibel war ein ausgezeichneter Psychologe und Menschenkenner. Man wusste sehr genau, auf was Menschen ansprechen und was man eher weitergibt, besonders wenn der Prozess des Sharens nicht aus zwei Mausklicks besteht, sondern von Mund zu Mund geht und sich durch Weitererzählen schnell verbreiten muss.

Erst später sind Zitate und Sprüche entstanden, die sehr viral und in Facebook und Twitter so leicht zu sharen sind.

Facebook Zitat / Meme

Facebook Zitat / Meme

 

2. Bildende Kunst – Ikonen, Gemälde, Bilder, Bildchen, Memes

Es gibt kaum ein Museum oder Galerie, die keine Gemälde mit biblischen Szenen ausgestellt hätte. Wie vor Hunderten von Jahren, inspirieren diese Werke das Publikum immer wieder aufs Neue. Sie werden weltweit bewundert und über Werke wird immer noch diskutiert.

Die wahren Wirkeffekte der Markenglaubwürdigkeit!

Interessanterweise wurden die meisten von ihnen nicht aus eigener Inspiration kreiert, sondern im Auftrag der katholischen Kirche, weil es damals schon klar war – grafische Inhalte wirken stärker und gehen tiefer. Es kam sogar dazu, dass in der Caravaggio-Ära ein Künstler solange für nicht professionell gehalten wurde, bis er die Erlaubnis der Kirche zu einer der biblischen Szenen erhielt. Das sind die wahren Wirkeffekte der Markenglaubwürdigkeit.

400 Jahre später erschienen Instagram, Pinterest und Flickr. Marketer erkennen die Bedeutung und Wirkweisen von Bildern als Content. Memes halten Einzug ins Internet und den sozialen Netzwerken.

Michelangelo Merisi da Caravaggio. Porträt von Ottavio Leoni, um 1614

Michelangelo Merisi da Caravaggio. Porträt von Ottavio Leoni, um 1614. Quelle: Von Ottavio Leoni – milano.it, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=331612, Wikipedia

 

3. Predigen

In der Bibel werden Gottesdienste, gemeinsame Gebete und christliche Rituale dazu genutzt, um eine Bindung an die Gläubigen zu erreichen. In gewisser Weise sind das auch die Dinge, die heutzutage Unternehmen und Marketingfachleute erzielen möchten.

Hier sind es dann nicht die Gläubigen, aber vielmehr die Zielgruppe, die eine starke Bindung zu Unternehmen und Marke erhalten soll. Dafür sind in unserem Zeitalter Konferenzen, Foren, Blogs, Schulungen und Webinare angesagt.

Gemeinsame Gebete = Webinare?

4. Benutzergenerierte Inhalte auch in der Bibel?

Nicht alle Bilder und Skulpturen im Christentum wurden im Auftrag der Kirche erstellt. Immer gab es auch Künstler, die religiös motiviert waren und Kunstwerke in Eigenregie und aus eigenem Antrieb heraus der Kirche gewidmet haben. Das ist einer der wichtigsten Indikatoren für den Erfolg der Content-Strategie. Damals, so wie auch heute.

Biblische Inspiration

Biblische Inspiration. Bildquelle: flickr / Nick Thompson / CC BY 2.0

 

5. Jesus Christus und Influencer Marketing

Alle wichtigen Ereignisse des Neuen Testaments waren mit einer Person verknüpft – Jesus Christus. Ein gutes Beispiel für Influencer Marketing wie es heute im Marketing bezeichnet wird und damals sicherlich eine der größten Einflussmöglichkeiten darstellte. Heute ist das selten nur auf eine Person fixiert, vielmehr sind das viele bekannte „Nasen“, die in Bekannt- und Beliebtheit ganz hoch in der Publikumsgunst stehen.

Das können Steve Jobs von Apple sein, Mark Zuckerberg von Facebook, aber auch Schauspieler, Blogger und Promis im Allgemeinen. Sieht man sich Apple an, dann war eine Zeit lang immer wieder auch von Jobs als Messias für die Apple-Jünger die Rede. Kunden die sehnlichst auf neue Produkte aus dem Hause Apple gewartet haben übten sich in Geduld. Apple als Religion und Apple Store als Kirche oder Tempel? In der heutigen Zeit keineswegs nur abwegig.

6. Saisonalität

Der Höhepunkt von christlichen Aktivitäten sind die religiösen Feiertage. Das alles wäre auch logisch und richtig gewesen, wenn es diese Feiertage und Anlässe von Anfang an gäbe. Aber nein, sie sind fast alle in ihrer ursprünglichen Form aus dem Heidentum „ausgeliehen“ worden, um die Marke zu stärken und zu einer erhöhen Loyalität unter den potenziellen Nutzern des Glaubens beizutragen.

Schaut man heute genauer hin, dann wird man auch in Sachen Marketing sehen, dass die religiösen Feiertage auch ihr Pendant in der Wirtschaft haben. Heute sind das Rabatttage des Unternehmen, Sommerschlussverkäufe oder Black Fridays.

Human pyramid at the Beltane Fire Festival

Human pyramid at the Beltane Fire Festival. Bildquelle: flickr / Manos Tzivakis / CC BY 2.0

 

10 Gebote der Content-Vermarktung, die uns die Bibel lehrt

  • Erfinden Sie großartige Ideen und entwickeln Sie eine Content-Strategie
  • Verwenden Sie lebhafte Geschichten und Bilder beim Content
  • Inspirieren Sie den Verbraucher, werden Sie zu einem Teil seines Lebens
  • Haben Sie keine Angst, etwas Neues zu schaffen – schreiben Sie Geschichte
  • Testen Sie verschiedene Formen von Inhalten – Longread, Kurznachrichten, Grafiken
  • Gewinnen (oder kreieren) Sie einen ausgewiesenen Experten für Ihre Marke
  • Verwenden Sie die wichtigsten Daten, um die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe zu konzentrieren
  • Verteilen Sie Inhalte auf möglichst vielen Kanälen
  • Machen Sie die Hauptidee zum Hauptziel Ihrer Strategie. Predigen Sie. Transportieren Sie Ihre Idee, schreiben Sie Gastbeiträge und erstellen Sie virale Inhalte, die zum Sharen animieren. Nutzen Sie soziale Netzwerke

Natürlich haben sich die Kommunikationskanäle verändert, aber bestimmte Methoden funktionieren auch heute. Es wäre dumm, einfach alles Alte und Bewährte einfach zu ignorieren, denn es war über die Jahrhunderte erfolgreich.

Über den Autor:
Foto von Vitaliy Malykin Vitaliy Malykin CEO von Design4u Köln Tel.: +49 2219753416 E-Mail: webmaster@design4u.org Websites: , , Wikipedia
Vitaliy Malykin (Dipl.-Kfm.) ist seit 2005 in den Bereichen Webentwicklung, Online Marketing, SEO, SEM und SMO unterwegs. Zu seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zählen u. a. Suchmaschinenoptimierung, Webentwicklung, Webdesign, WordPress Development, Storytelling, Erstellung und Optimierung von Longreads und conversionsbasierter Landing Pages, Growth Hacking, aber auch Kommunikation, Führung von remote Entwickler Teams, Unternehmensführung, Beratung und Business Development. Malykin realisierte diverse IT-Projekte, plante, implementierte und setzte SEO Strategien und Maßnahmen für mehrere bekannte Unternehmen in Deutschland, Europa, Russland und der Welt um.
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